Plastikzahnbürsten

Warum du keine normalen Plastikzahnbürsten benutzen solltest

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Zahnärzte empfehlen, dass wir unsere Zahnbürste alle 3 Monate wechseln. Damit benötigen wir im Schnitt 4 Zahnbürsten pro Kalenderjahr. Bei nahezu 83 Millionen Menschen in Deutschland sprechen wir also von ungefähr 332 Millionen Zahnbürsten pro Jahr, die produziert, genutzt und anschließend entsorgt werden. Dies setzt eine gewaltige Menge an Rohstoffen voraus, die am Ende im Müll landen.

Und damit nicht genug, denn in der Regel werden herkömmliche Zahnbürsten auch mit einer Verpackung aus Kunststoff bestehend ausgeliefert und verkauft. Dies hat verschiedene Gründe. Zum einen soll damit die Hygiene des Produktes gewährleistet werden, zum anderen ist es im Einzelhandel aus Marketingsicht wichtig, dem Kunden das Produkt zu zeigen. Zu diesem Zweck setzt die Industrie durchsichtige Verpackungen aus Kunststoff ein.

Nun könnte man natürlich damit argumentieren, dass Kunststoff in Deutschland recycelt und nicht einfach in den Wald gekippt wird, wo die Verrottung mehrere 100 Jahre dauert. Doch leider sieht die Praxis etwas anders aus, wie wir später noch sehen werden.

Plastik im Meer

Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass unsere Meere Unmengen an Plastik enthalten. Gerade Mikroplastik ist hier ein Problem. Dies entsteht beispielsweise durch die Zersetzung größerer Plastikteile durch das salzige Meerwasser und direkte Sonneneinstrahlung. Mikroplastik findet sich mittlerweile in fast allen Meerestieren wieder und landet auf diese Weise auch auf unseren Tellern und in unseren Körpern.

Regelmäßig werden auch Zahnbürsten aus Plastik an die Strände gespült. Jetzt ist es in der Praxis natürlich eher nicht der Fall, dass ein typischer Haushalt in Deutschland seine gebrauchten Plastikzahnbürsten im Meer entsorgt. An dieser Stelle muss auch gesagt werden, dass der Plastikmüll in unseren Weltmeeren vorrangig durch Länder wie China, Thailand, Vietnam und den Philippinen hervorgerufen wird.

Doch auch wir hatten in der Vergangenheit einen starken Anteil an dieser Verschmutzung. Denn bis Anfang 2018 wurde ein Großteil unserer Kunststoffabfälle in Europa nach China exportiert. Um genau zu sein wurden 87% aller Plastikabfälle der EU-Mitgliedsstaaten nach China verschifft. Aus den Augen aus dem Sinn. Denn was dort genau damit geschah ist mehr oder weniger unklar. Seit Januar 2018 müssen sich die EU-Staaten nun also selbst mit dem Thema Plastikentsorgung beschäftigen.

(Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/2018-01/muellexporte-china-plastikmuell-recycling)

Ist Deutschland Weltmeister im Recycling von Plastikzahnbürsten?

Tatsächlich werden in Deutschland nur ungefähr 38% des Plastikmülls recycelt. Du als Verbraucher kannst dabei helfen den recyclebaren Anteil deutlich zu erhöhen. Zum Beispiel indem du auf die korrekte Mülltrennung achtest. Wichtig ist hier auch, dass beispielsweise Joghurtbecher entsprechend ausgespült und gesäubert werden. Verschmutzte Verpackungen müssen andernfalls aussortiert werden, da die Qualität des beim Recycling hergestellten Granulats ansonsten stark darunter leiden würde.

Der restliche Müll landet zu 1% auf Deponien. Die anderen 61% werden zur Energiegewinnung verbrannt. Dabei entstehen aber auch höchst giftige Gase, Feinstaub und Schlacke. Feinstaub wird meist unterirdisch als hochgiftiger Sondermüll gelagert. Schlacke werden oftmals im Straßen- und Gebäudebau eingesetzt. Doch auch dies ist nicht ohne Risiken, da Schlacke oftmals giftige Schwermetalle beinhalten, die in unserem Grundwasser landen können. Aus diesem Grund muss penibel auf den Einsatzort dieser Schlacke geachtet werden.

(Quelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/kunststoff-das-maerchen-vom-recycling-meister-deutschland/20897740.html)

Man kann sich gut ausmalen, dass mit der Lagerung von Feinstaub das Problem lediglich für einen Moment ausgeblendet wird. Eine endgültige Lösung stellt diese Lagerung nicht dar. Und tatsächlich steigt der Verbrauch an Plastik in Deutschland weiter an anstatt zu sinken. Gründe dafür sind beispielsweise der wachsende Coffee to Go Konsum. Und auch Fertigmahlzeiten aus dem Supermarkt sind schwer im Kommen. Gerade deshalb, weil immer weniger frisch gekocht wird.

Ist der Verzicht auf Zahnbürsten aus Plastik die Lösung? 

Natürlich wird das Problem unseres stetig steigenden Plastikkonsums durch den Verzicht auf Zahnbürsten aus Plastik nicht gelöst. Dennoch ist der Verzicht ein kleiner, aber wichtiger Schritt für einen nachhaltigeren Umgang mit unseren knappen Ressourcen.

Schon jetzt kannst du dein Leben ein wenig plastikfreier gestalten. Beispielsweise indem du Produkte die Mikroplastik enthalten aus deinem Badezimmer entfernst. Dies Betrifft Handseifen, Duschgels und Kosmetika. Der Umstieg von herkömmlichen Zahnbürsten auf Alternativen aus Bambus kann hier ebenfalls einen Beitrag leisten und Plastikmüll drastisch reduzieren. Der Vorteil ist sicherlich, dass du allein durch deine Kaufentscheidung schon einen Beitrag leisten kannst. Du musst nicht direkt dein komplettes Leben und dein generelles Konsumverhalten ändern.

Vielen Menschen tun sich mit drastischen Veränderungen sehr schwer. Der Umstieg auf eine Bambus Zahnbürste ist dagegen im Alltag für jeden sehr einfach zu bewerkstelligen. Auch optisch lohnt sich der Wechsel. Denn Zahnbürsten aus Bambus sehen deutlich hochwertiger aus und sind somit ein Hingucker in jedem Badezimmer. Auf diese Weise kannst du auch andere Menschen in deinem Umfeld für einen Wechsel begeistern. Denn deine Freunde werden dich beim nächsten Besuch mit Sicherheit darauf ansprechen.

 

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Was du über Plastik Zahnbürsten wissen solltest - ECOMONKEY

1 Comment

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5 TIPPS: GUTE VORSÄTZE FÜRS NEUE JAHR 2019 | ECOMONKEYreply
30. Juni 2019 at 18:18

[…] bei Wegwerfartikeln gibt es mittlerweile tolle Alternativen. So macht es beispielsweise Sinn auf Plastikzahnbürsten zu verzichten und stattdessen auf nachhaltige Produkte zurückzugreifen. Hier eignen sich zum Beispiel […]

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