E-Scooter in Deutschland

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Seit dem 1. Juni 2019 gilt das E-Scooter Gesetz in Deutschland. Seit diesem Tag dürfen E-Scooter offiziell in Deutschland genutzt werden. Welche Regeln diesbezüglich gelten und was sich in der Zwischenzeit getan hat, erfährst du im nachfolgenden Artikel.

Was sind E-Scooter?

E-Scooter ist die Bezeichnung für einen Elektro-Tretroller. Also einen Tretroller, der elektrisch betrieben wird und ohne physischen Aufwand auch von alleine fährt. Ein Elektromotor sorgt für die Fortbewegung.

 

Welche E-Scooter Anbieter gibt es in Deutschland?

Der Markt ist noch jung und dennoch gibt es zum Start bereits mehrere Anbieter bei uns. Das Angebot variiert jedoch je nach Stadt. Während in Köln (Stand Juni 2019) vor allem der amerikanische Anbieter Lime, sowie die deutschen Anbieter Tier und Circ aktiv sind, findest du in anderen Städten auch Angebote der amerikanischen Company Bird und des schwedischen Anbieters Voi. 

Und mit Sicherheit werden noch andere Anbieter folgen (ich denke da vor allem an chinesische Konzerne), beziehungsweise werden sich mittelfristig auch Anbieter aus dem Markt zurückziehen, denn schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Markt hart umkämpft ist.

 

Wie miete ich einen E-Scooter?

Ich persönlich habe das Angebot zunächst mit dem deutschen Anbieter Tier in Köln getestet. Das ging denkbar einfach und vom Prinzip her ist das Prozedere bei allen Anbietern gleich.

Zunächst lädst du dir die APP des Anbieters auf dein Smartphone herunter und installierst diese. Danach registrierst du dich mit deinem Namen und deiner E-Mail. Das geht ziemlich fix und es werden zumindest bei Tier keine unnötigen Daten abgegrast.

Für die Zahlung hinterlegst du deine Kreditkarte in der APP. Das ist bei den meisten Anbietern aktuell die einzige Möglichkeit. Kurzfristig soll aber auch eine Zahlung per Paypal möglich sein.

Über die APP kannst du eine Karte deiner aktuellen Umgebung öffnen. Auf dieser wird dir der Standort der aktuell verfügbaren E-Scooter angezeigt. Dort siehst du dann auch die Distanz von deiner Position aus und die Wegbeschreibung.e-scooter in deutschland karte

Wählst du einen der E-Scooter an, dann zeigt dir die APP die Entfernung und den aktuellen Stand der Batterie an.  Über Tier hast du nun zwei Möglichkeiten. Sobald du vor dem E-Scooter steht kannst du das Gerät einfach mit einem Tastendruck freischalten und die Fahrt beginnen. Oder du scannst den QR Code der auf jedem Roller angebracht ist über die APP. Beides führt zum Ziel.

Solltest du einmal vor mehreren E-Scootern stehen, dann kannst du den von dir ausgewählten E-Scooter per Knopfdruck „hupen“ lassen. Das macht die Erkennung einfacher.

Sobald der Scooter freigeschaltet wurde, stellst du dich einfach drauf, stößt dich ab und betätigst den Gashebel. Daraufhin startet der Motor und der Roller fährt automatisch. Bremsen kannst du mit 2 Handbremsen links und rechts am Lenker, oder mit einer Fußbremse.

In Summe funktioniert das System sehr gut und schnell. Ich hatte keinerlei Probleme und die erste Rollerfahrt hat mir sehr viel Spaß gemacht. Gerade an extrem heißen Tagen kann so ein E-Scooter eine sehr gute Alternative zu einem Leihrad sein. Beispielsweise wenn man einen Termin hat und nicht verschwitzt irgendwo ankommen möchte.

 

E-Scooter in Deutschland: Die Regeln

Bevor du dich jetzt sofort registrierst, solltest du einige Punkte beachten. Denn in Deutschland gibt es einige Vorschriften für die Nutzung von E-Scootern.

  • Mindestalter 14 Jahre
  • Maximalgeschwindigkeit 20 kmh (Leihscooter sind gedrosselt)
  • Darf nur auf Radwegen, aber nicht auf Gehwegen genutzt werden. Wenn kein Radweg vorhanden ist, dann musst du die Straße nutzen
  • Ein Helm ist nicht pflicht, aber ich rate dir dringend dazu einen zu nutzen. Mein Gefühl ist, dass man hier eher einen Unfall baut als mit dem Rad und dann sind 20 kmh doch sehr schnell
  • Abbiegen: Wenn du abbiegst, dann musst du ein Handzeichen geben. Quasi wie beim Fahrrad
  • Führerschein: Ist nicht notwendig
  • Für einen eigenen E-Scooter gelten noch einmal bestimmte Ausstattungsmerkmale, die ich an dieser Stelle nicht aufzähle

 

Was kostet es einen E-Scooter zu leihen?

Aktuell sind die Preise bei allen Anbietern noch identisch. Zu Beginn der Fahrt wird Pauschal 1 Euro in Rechnung gestellt. Dieser Betrag ist zu Beginn der Miete fix. Danach werden 15 Cent pro Minute fällig.

Bei einer 10 minütigen Fahrt kommst du also auf 2,50 Euro. Bei 20 Minuten sind es dann 4 Euro. Umso länger du fährst, umso mehr relativiert sich also der pauschale Preis von 1 Euro zu Fahrtbeginn.

In Summe sind die E-Scooter aber noch kein Schnäppchen. Leihräder sind in der Regel günstiger und auch Bahn und Bus sind je nach Distanz deutlich preiswerter.

Mit steigendem Wettbewerb werden aber sicherlich auch die Preise für E-Scooter noch weiter runtergehen. Davon bin ich überzeugt.

 

Sind E-Scooter nachhaltig?

Dieser Punkt ist wirklich schwer zu bewerten. Im Vergleich zu einem Auto dürfte ein E-Scooter in der Tat deutlich nachhaltiger sein. Den Vergleich zum Fahrrad verliert der Scooter aber ebenfalls um Längen.

Warum das so ist? Die Produktion der Batterien ist noch immer sehr aufwendig und verursacht hohe Mengen an CO² Ausstoß. Für die Batterien wird beispielsweise Lithium und Kobalt benötigt. Doch der Abbau belastet die Umwelt schwer. Für 1 Tonne Lithiumsalz werden beispielsweise mehrere Millionen Liter Wasser benötigt werden.

Der Abbau von Kobalt, der beispielsweise im Kongo erfolgt, hat oftmals verheerende Auswirkungen für die lokale Bevölkerung. Denn die von Kobalt ausgehende Radioaktivität verseucht Böden und Gewässer. Auf diese Weise wird den Bauern die Lebensgrundlage entzogen. In den Minen arbeiten zudem oft Kinder und teilweise sehr schwierigen und lebensgefährlichen Bedingungen. Sofern die Stollen halten und nicht einstürzen, sind oftmals Lungenkrankheiten die Folge der schweren Arbeit.

 
Fazit

Schlussendlich ist ein E-Scooter also nicht das Allheilmittel der nachhaltigen E-Mobilität. Die Grundidee ist sicherlich gut und sinnvoll. Dennoch muss gerade auf Seiten der Batterie-Herstellung noch einiges verbessert und nach Alternativen geforscht werden.

Das soll aber nicht bedeuten, dass du keine E-Scooter verwenden sollst. Denn im Vergleich zum Auto sind sie noch immer eine sehr gute Alternative. Lediglich der Punkt mit der Herstellung der Batterien trübt noch etwas das Gesamtkonzept. Ich bin aber überzeugt davon, dass hier mittelfristig auch nachhaltigere Wege gefunden werden.

Also schwing dich auf den nächsten E-Scooter und probiere ihn aus. Es macht auf jeden Fall sehr viel Spaß.

 
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Quellen:

https://www.giga.de/extra/mobility/news/e-scooter-in-deutschland-legal-regelung-gesetze-2019/

https://www.verbraucherzentrale.nrw/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/rohstoffabbau-schadet-umwelt-und-menschen-11537

 

 

 

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