Nachhaltig investieren: Sparen für die Rente, aber nachhaltig

Nachhaltige ETFs im Überblick

ETFs sind eine gute Anlagemöglichkeit, zum Beispiel für die Altersvorsorge, denn das Risiko ist relativ gering und die Rendite kann – je nach Fond – enorm ausfallen. Die Abkürzung ETF steht für „Exchange Traded Fund“. Es handelt sich um Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Index, wie zum Beispiel des DAX, abbildet. In den letzten Jahren schießen nachhaltige ETFs wie Pilze aus dem Boden. Man hat das Gefühl, dass nahezu jede Woche ein neuer nachhaltiger ETF aufgelegt wird, um den Bedürfnissen von nachhaltig orientierten Anlegern Rechnung zu tragen.

Das ist gut und wichtig, denn viele Menschen wollen ihr Geld nur in saubere Technologien investieren. Firmen, die ihr Geld mit dem Verkauf von fossilen Brennstoffen, mit Waffen, mit Zigaretten oder mir Kinderarbeit verdienen stehen bei vielen Anlegern auf der persönlichen schwarzen Liste. Nachhaltigkeit ist ein weit gefasstes Feld. Aus diesem Grund können sich nachhaltige ETFs sowohl mit der Elektromobilität als auch mit der Emissionsreduktion, mit dem Wasser oder mit anderen Zukunftsthemen befassen.

Klare Richtlinien und gesetzliche Vorgaben fehlen aktuell

Da sollte es doch eine gute Idee sein, sein hart verdientes Geld in einen ETF zu investieren, der sich als nachhaltig bezeichnet. In der Theorie, ja! Doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach. Zwar ist die Auswahl groß, doch leider fehlen aktuell klar gesetzliche Vorgaben und Richtlinien für nachhaltige ETFs. Die Bezeichnung ist nicht geschützt. Im Prinzip kann jeder Emittent einen nachhaltigen ETF auflegen ohne dies genauer beweisen zu müssen.

Oft ist es so, dass ein Emittent bei einem nachhaltigen ETF die „nachhaltigsten Unternehmen“ aus seinem Portfolio zu einem nachhaltigen ETF zusammenschließt. Das nennt man dann „Best-in-Class-Prinzip“. Dabei kommt mit Sicherheit ein Fond heraus, der nachhaltiger ist, als der Durchschnitt, es heißt aber noch nicht, dass dabei alle Kriterien an nachhaltiges Wirtschaften erfüllt sind.
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte also gut recherchieren. Erleichtern tun das zum Beispiel Kürzel wie ESG (Environmental, Social and Governance) oder SRI (Socially Responsible Investment). Und dann gibt es noch ETFs, die bestimmte kritische Branchen ausschließen und zum Beispiel garantieren, dass weder Waffenfirmen, noch Tabakhersteller, Spielcasinos oder Alkoholproduzenten enthalten sind.

Das Ergebnis von ECOreporter ist ernüchternd

ECOreporter, ein Magazin für nachhaltige Geldanlagen, nimmt nachhaltige ETFs immer wieder unter die Lupe und kommt zu dem Ergebnis, dass keiner der grünen oder nachhaltigen Fonds eine weiße Weste hat. Wenn die Ökobilanz oder die selbst auferlegten Kriterien für Nachhaltigkeit stimmen, kann es sein, dass die Firma in Steuerdelikte verwickelt ist. Oder es finden sich in nachhaltig beworbenen ETFs auf einmal doch Firmen aus dem Bereich der fossilen Energieerzeugung. Relativ gut weg, kommt im Test der ECOreporter aber zumindest der Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit ETF. Da dieser ETF jedoch nur 30 Einzelaktien abbildet, ist die Risikostreuung doch sehr gering.

Nachhaltig investieren: Unser Fazit zu nachhaltigen ETFs

Einen wirklich nachhaltigen ETF zu finden, ist momentan schwierig. Vielleicht ist es eine Idee, sein Geld profitabel zu investieren und einen Teil des Geldes an nachhaltige Projekte zu spenden? Hast du vielleicht schon Erfahrung mit nachhaltigen ETFs und kennst ETFs, die sich mit Fug und Recht so bezeichnen dürfen? Teile sie diese gerne mit uns und hinterlassen einen Kommentar.

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