So feierst du Karneval nachhaltig

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Als Rheinländer kommt man an Karneval nicht vorbei. Ob man möchte, oder nicht. Einige meiner Freunde flüchten zwar regelmäßig aus Köln, sobald die jecke Zeit losgeht, aber ein oder zwei Tage sind für mich jedes Jahr ein Muss. Auch wenn ich gut verstehen kann, dass viele Karneval eher befremdlich finden, die damit nicht aufgewachsen sind. Doch kann man Karneval nachhaltig verbringen?

Karneval nachhaltig feiern?

Karneval ist nicht unbedingt das Synonym für Nachhaltigkeit. Wenn man am Folgetag durch die Straßen geht, dann sieht man nicht nur Alkoholleichen, sondern auch reichlich Müll am Straßenrand. Das möchte ich zumindest für mich in diesem Jahr ändern und endlich nachhaltiger feiern. Deswegen habe ich mich schon jetzt hingesetzt und mir ein paar Gedanken gemacht, die ich gerne mit dir teilen möchte.

Auf Luftschlangen und den ganzen Kram gehe ich dabei aber nicht ein. Das sind für mich Wegwerfartikel, die man ohnehin nicht braucht. Und an Karneval sieht man davon an jeder Ecke so viel, dass man sich meiner Meinung nach nicht daran beteiligen muss.

Karneval nachhaltig, aber mit dem richtigen Kostüm

Unabhängig vom Thema Nachhaltigkeit kaufe ich schon seit einigen Jahren keine fertigen Kostüme mehr. Machen wir uns nichts vor, Fair Fashion findet man im Karnevalsladen um die Ecke nicht. Bei den Standardkostümen genügt ein erster Blick und man weiß eigentlich sofort, dass die Produkte extrem günstig und vor allem mit viel Kunststoff hergestellt wurden. Die Arbeitsbedingungen und die Nachhaltigkeit der Produktion in Bezug auf Umweltgifte bleibt ebenfalls eine Blackbox. Und seien wir mal ehrlich, so wirklich individuell sind viele günstigere Kostüme auch nicht. Spätestens dann nicht, wenn ich dem zehnten Rotkäppchen und dem fünften Priester über den Weg laufe. Und Piloten haben an Karneval sowieso Hochkunjunktur. Auch wenn die alle ohne Flugzeug daherkommen. Was also tun, damit du dich sowohl individuell, als auch nachhaltig verkleiden kannst?

Alles schon einmal da gewesen

Wenn du nicht gerade super kreativ bist, dann schau doch einfach mal bei dir im Keller nach, ob du noch alte Kostüme von früher vorrätig hast. Bei mir hat sich mittlerweile ein ganz schöner Fundus angesammelt, sodass ich auch öfter mal Freunden Kostüme leihe. Es muss ja nicht immer etwas neues aus dem Laden sein. Oder du leihst dir einfach selber etwas, wenn du nichts auf Vorrat hast, oder gerne mal was neues anziehen möchtest. Daraus kann man auch direkt eine coole Party zum Klamottentausch machen.

Mittlerweile gibt es übrigens auch die Möglichkeit sich Kostüme im Internet oder lokal auszuleihen. Einfach mal die Suchmaschine anschmeißen und schauen, ob es bei dir in der Umgebung sowas gibt. Der Nachteil an der Sache ist natürlich, dass du ein wenig auf das Kostüm achtgeben musst. Wäre schlecht, wenn man bei der Rückgabe sehen könnte, was es bei dir zum Frühstück gab.

Gebraucht geht immer

Wenn Ausleihen keine Option für dich ist, dann kannst du dein Kostüm auch einfach gebraucht kaufen. Entweder über Ebay, Ebay Kleinanzeigen, oder andere Flohmarkt Apps, wie beispielsweise Shpock. Kleiderkreisel wird mit Sicherheit auch einiges zu bieten haben und selbst bei Facebook gibt es mittlerweile eine Flohmarkt Sektion. Und wenn du es ganz persönlich und lokal haben möchtest, dann kannst du auch einfach mal eine Anfrage in einer lokalen Gruppe auf Facebook stellen.

In vielen Großstädten gibt es auch einige Second Hand Läden die Karnevalskostüme im Angebot haben. Der Vorteil ist hier, dass du direkt eine große Auswahl hast und diese auch anprobieren kannst. Das erhöht die Chance direkt fündig zu werden.

Karneval nachhaltig und individuell feiern

Ich persönlich bin mittlerweile kein Freund mehr von fertigen Kostümen. Stattdessen überlege ich mir im Vorfeld etwas und schaue dann, ob ich das Kostüm mit bereits vorhandenen Kleidungsstücken von daheim, oder von Freunden komplettieren kann. Wenn das nicht geht, dann kaufe ich die fehlenden Artikel gebraucht über eine lokale Flohmarkt Seite. Wenn man früh genug beginnt, dann klappt das in der Regel wunderbar. Dabei sind dann schon so schöne Kostüme wie „Inspector Gadget“, oder „Luigi“ von Super Mario entstanden.

Wie kann man sich nachhaltig schminken?

Das Kostüm hast du jetzt hoffentlich, aber wie sieht es mit der Schminke aus? Ich als Typ versuche in der Regel auf Schminke zu verzichten. Ok, dass war jetzt missverständlich. Also nicht nur im Alltag, sondern auch an Karneval. Aber natürlich gibt es immer wieder Kostüme, wo Schminke schon das gewisse Etwas ausmacht. Also was tun?

Auch hier gilt das gleiche wie bei den Kostümen. Schau doch mal, ob du nicht einfach noch alte Schminke aus den Vorjahren hast. Ansonsten hat bestimmt jemand in deinem Freundeskreis etwas für dich. Eventuell reicht es ja auch, wenn du deine vorhandene Naturkosmetik nutzt. Solange dein Kostüm nicht nach total verrückten Farben schreit, kommst du eventuell schon damit zurecht.

Falls jetzt alle Stricke reißen sollten, dann gibt es Karnevalsschminke mittlerweile auch von den großen Herstellern von Naturkosmetik. Bei einem Neukauf fällt aber leider wieder Müll an, der sich nicht vermeiden lässt. Aber vielleicht findest du ja auch ein paar Freunde die sich beteiligen, sodass ihr nicht nur Geld spart, sondern die Schminke auch gemeinsam nutzen könnt.

Und wie läuft das mit dem Essen und Trinken an Karneval?

Jetzt kommen wir zu dem Part, der etwas tricky sein könnte. Kostüm steht, Freunde für die Feierei sind gefunden und die Vorfreude steigt so langsam. Aber wie schaut es jetzt mit der Verpflegung aus, wenn man unterwegs ist?

Zunächst einmal ist es natürlich sinnvoll, wenn du die Feierei erst einmal mit einem guten Frühstück startest. Richtig vorbereitet produzierst du hier keinen Müll, trinkst später nicht auf nüchternem Magen und bekommst auch nicht so schnell Hunger.

Falls du unterwegs Appetit bekommen solltest, dann gibt es aber eigentlich immer eine Möglichkeit. Pommesbude ist natürlich ein wenig schwierig. Schließlich will man an Karneval nicht unbedingt seine Brotbox inklusive Trinkflasche mitschleppen. Wer das möchte, hat natürlich mehr Möglichkeiten. Ansonsten kannst du dich aber auch einfach in ein einfaches Restaurant setzen und bekommst dein Essen auf einem Teller serviert. Viele türkische und asiatische Schnellrestaurants haben immerhin ein paar Sitzplätze zu bieten. Außerdem schmecken Pommes vom Teller mit Gabel ohnehin gleich viel besser. Idealerweise greifst du auf ein vegarisches, oder veganes Gericht zurück. Denn Döner und Co. kommen in der Regel aus Massentierhaltung. Außerdem gibt es mittlerweile in allen größeren Städten ein sehr schönes Angebot an zumindest vegetarischen Speisen.

Bei Dürüm oder Salattasche musst du dann halt darauf achten, dass der Kollege hinter der Theke nicht direkt alles in Alufolie und doppelter Tüte verpackt. Aber wenn man nett fragt, dann sollte das eigentlich kein Problem sein. Und ansonsten kannst du dir noch ein paar Nüsse, oder ein Butterbrot für zwischendurch mitnehmen. Eingepackt in eine kleine Dose, einen Beutel, oder Wachspapier nimmt das auch nicht zu viel Platz weg und kommt im Zweifel in deiner Jackentasche unter.

Beim Trinken gibt es in der Regel keine Probleme. Zumindest in Köln bekommt man Bier und Softdrinks zumeist im Glas ausgehändigt. Allerdings ist das Studentenviertel mittlerweile frei von Glas. Hier bekommst du in der Regel Plastikbecher ausgehändigt, weil es in der Vergangenheit leider öfter mal ausgeartet ist. Entweder meidest du dann solche Viertel, nimmst den Plastikbecher in Kauf, oder du bringst dir einen Mehrwegbecher mit und fragst ganz lieb, ob du diesen auffüllen kannst. Ich persönlich fände das eher unpraktisch, aber ich bin auch mittlerweile ohnehin nicht mehr im Studentenalter, sodass ich eher in traditionellen Kneipen feiere.

Auch das Trinken unterwegs und auf der Straße stellt ansonsten kein Problem dar. Denn ein Bier auf die Hand bekommst du bei jedem Kiosk in einer Mehrwegflasche aus Glas. In Bezug auf Essen und Trinken lässt sich also auch an Karneval nachhaltig feiern.

Alaaf und Kamelle!

Ich gehe schon seit Jahren nicht mehr zum Rosenmontagszug. Mir persönlich ist es da immer zu voll und auf Süßigkeiten stehe ich ohnehin nicht so. Ich kann mich noch erinnern, dass ich früher immer nur die Hälfte der gesammelten Süßigkeiten überhaupt gemocht und gegessen habe. Vieles davon landete dann in der Mülltonne. Für mich ist Süßkram am Ende zwar kein Lebensmittel, aber trotzdem tut es mir dann im Nachgang um die verschwendeten Ressourcen leid.

Falls du aber Kamelle fangen möchtest, dann kommst du um den Müll leider nicht drumherum. Aber gut, ist ja nur einmal im Jahr und an dem einen Tag geht die Welt jetzt auch nicht unter. Also nimm dir am besten einen Jutebeutel mit und hab einfach Spaß. Die gesammelten Kamelle kannst du ja auch noch im Freundeskreis an Bekannte mit Kindern verteilen, wenn du möchtest. Dann wird am Ende wenig weggeworfen und du bereitest den Kindern wenigstens noch eine kleine Freude.

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